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Als kleines Kind habe ich des öfteren an dieser mechanischen Rechenmaschine
meines Großvaters gespielt. Ich war offenbar fasziniert von dem
schepperndem und rasselnden Ungetüm, welches im Vergleich zu heutigen
Billigtaschenrechnern quasi "gar nichts kann". Auch heute noch
(oder vielleicht gerade heute)
ist es
interessant zu sehen, welche mechanische Konstruktionen notwendig waren,
um Additionen und Subtraktionen auf einem Papierstreifen durchzuführen.
Das Modell "AE13" der Firma "Olympia Werke"
(zur Geschichte der Firma siehe
hier
)
ist eine mechanische
Rechenmaschine. Sie beherrscht Addition und Subtraktion und gibt die
Ergebnisse über ein Druckwerk auf einem Papierstreifen aus. Gedacht ist
sie für das Zusammenzählen von Geldwerten, d.h. das Zahlenformat ist
fest eingestellt auf 7 Vorkommastellen und 2 Nachkommastellen.
Alle Rechenoperationen im Inneren der Maschine werden über Walzen, Hebel,
Schieber und Federn gesteuert. Das, was in Taschenrechnern durch ein
Haufen logischer Gatter (in Form von Transistoren) realisiert wird, muss
hier durch ein schwer durchschaubares Gewimmel von mechanischen Bauteilen
durchgeführt werden. Der Elektromotor führt dann quasi die Berechnung durch
das Drehen von Walzen etc. durch, was bei ganz alten Rechenmaschinen ja
über einen Hebel erfolgte. Zudem bewegt der Motor das Druckwerk.
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Das Druckwerk besteht aus neun Schiebern (in Walzenform) für
die Zahlen sowie einem Schieber für ein paar Symbole (Negativ,
Saldo etc.). Negative Zahlen werden in Rot gedruckt (das dafür
nötige Hochschieben des Farbbandes
arbeitet leider manchmal nicht ganz korrekt, die Schrift kann ganz
oben schonmal einen schwarzen Rand haben).
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Hier ein Blick in das Innere des Gerätes. Rechts ist ein "dicker" Kondensator
zu sehen, der Motor befindet sich unter dem Druckwerk.
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Viel Mechanik für relativ wenig Funktionalität. Einiges von der Mechanik ist
aber auch nur schwer zu sehen, da es unter dem Tastenfeld verbaut ist.
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Der Funktionsumfang der Maschine ist sehr übersichtlich :-)
- Zahlenfeld: Hier kann man eine Zahl eingeben. Die Anzahl
an eingegebenen Ziffern wird in dem Anzeigefeld symbolisch angezeigt.
Nach der Eingabe muss eine der grünen Funktionstasten gedrückt werden.
- "+": Druckt die eingegebene Zahl auf dem Papier aus und addiert sie
zum momentanen Zwischenstand.
- "-": Subtrahiert die Zahl. Beim Drucken wird ein "-" rechts der Zahl
ausgegeben.
- "R": Nach dem Eingeben einer Zahl kann diese mit dem Drücken von "R"
festgestellt und "wiederholt" werden. Dies ist quasi eine
Multiplikation für Arme.
- "<>" (Raute): Zwischenergebnis
- "*": Endergebnis, löscht auch den internen Ergebnisspeicher
- "C": Löscht die aktuell eingegebene Zahl
Einige Links zum Thema "Rechenmaschinen":
©2020 Holger Thiele
generiert aus "ae13.template" vom 23 09 2003
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