Doom 3 |
Doom 3Nach vier Jahren Entwicklungszeit ist der langerwartete Shooter "Doom 3" der Softwareschmiede "Id Software" im August 2004 erschienen. Natürlich waren die Erwartungen derart hoch, dass diese unmöglich erfüllt werden konnten. In der Tat ist Doom 3 keine "Offenbarung", aber ein grafisch top aussehender "Horrorshooter" geworden - wenn auch mit kleinen Macken.Das Geschehen von Doom 3 spielt auf einer Forschungsstation auf dem Mars. Der Spieler spielt einen Soldaten (wie in den anderen Teilen auch), der, gerade dort gelandet, nach einem verschwundenen Wissenschaftler suchen soll. Bereits nach der Ankunft hört man von "komischen Vorfällen". Dann macht man sich nach einer Besprechung auf den Weg in einen alten Stationsabschnitt. Auf dem Wege hört man weitere schauerlige Anmerkungen und schnappt auch einmal ein Gespräch des Bösewichtes "Dr. Betruger" auf, der offenbar mit merkwürdigen Artefakten herumexperimentiert. Wissenschaftler, die mit Artefakten spielen - das kannn ja nicht gutgehen. Und wirklich, kurze Zeit später findet man den Wissenschaftler, der uns erzählt, er wolle vor einer grauenhaften Gefahr warnen. Aber es ist schon zu spät, denn in diesem Augenblick öffnet sich regelrecht die Hölle und spuckt widerliche Gestalten innerhalb des ganzen Stationskomplexes aus. Einer dieser Gestalten erscheint auch in der alten Station und verwandelt den Wissenschaftler vor uns direkt in einen Zombie! Gut, danach ist die Geschichte natürlich klar: Man muß zusehen, irgendwie sich durch die von Höllenbrut verseuchten Station zu entkommen. Dabei trifft man ab und zu einige Überlebende, und man bekommt später auch wieder mit Dr. Betruger zu tun, der das Tor zur Hölle nicht gerade aus Versehen geöffnet hat .... Die Geschichte von Doom 3 ist nicht gerade gewaltig, aber es ist ja auch ein Ego-Shooter. Geradezu überwältigend aber ist die Grafik - natürlich einen entsprechenden Rechner vorausgesetzt. Doom 3 spielt im Wesentlichen in Arealen der Marsstation. Es gibt zwar kurze und beeindruckend gestaltete Aussenlevel, aber dort kann man sich mangels ausreichend Atemluft nur kurz aufhalten (schade eigentlich). Die Stationen sind funktionell und kalt gestaltet, mit viel Liebe zum Detail und sehr realistisch (was auch immer Realismus in einem SciFi-Ballerspiel heißt). Alleine durch diese Gestaltung kommt schon Unbehagen auf. Zudem sind die Bereiche oft eng, verwinkelt, schmutzig - und des öfteren auch geradezu geschändet durch "Überreste" der Kämpfe zwischen Soldaten und Zombies. Man bekommt es einfach mit der Angst zu tun, wenn man an blutbefleckten Schränken vorbeitappert und nur darauf wartet, angegriffen zu werden, möglicherweise noch alarmierende Geräusche hört. Zudem klappern gerne mal irgendwo irgendwelche Bodenplatten, oder es explodieren irgendwelche Gasrohre, wenn man dort vorbeigeht. Man erschreckt sich durchaus ziemlich oft beim Durchstreifen der Stationen. Unheimlich stimmungsvoll (im wahrsten Sinne des Wortes) sind auch die Licht- und Schatteneffekte, die wesentlich zur Horroratmosphäre beitragen, genauso wie die Geräuschkulisse. Es gibt keine Musik, aber Geräusche satt: Unheimliches Tapsen, Knarren, Schreie über Funk von kämpfenden Soldaten, brüllende Monster, wummernde Waffen und derweilen auch mehr als unheimliche Stimmen in der Dunkelheit. Während sich der Spieler vorarbeitet, wird er immer wieder von Monstern überfallen (viele davon sind zu Zombies mutierte Soldaten). Derartige Überfälle sind im Wesentlichen immer skriptbasiert, was einer der Schwachstellen von Doom 3 ist. Gut, das war auch in den Vorläufern so, aber es ist schon manchmal etwas nervig, auf ein Goodie zuzulaufen und quasi genau zu wissen, daß ein Monster irgendwo erscheint, wenn man es aufnimmt. Oft sind diese Punkte gut auf die Storyweiterführung abgestimmt, aber - hätte man vielleicht etwas besser machen können. Die KI der Monster ist auch eher durchschnittlich. Immerhin benehmen sich die Zombi-Soldaten recht fit und nehmen auch mal Deckung. Sie greifen aber auch nicht im Team an, und die restlichen Monster greifen eher direkt an. Man muß aber bei den verschiedenen Gegnern schon deren Angewohnheiten ein wenig berücksichtigen. Doom 3 ist ein grafisch beeindruckender Horro-Shooter mit Supersound, quasi ein Horrorfilm zum Mitmachen. Es gibt aber einige Schwächen im Bereiche der KI und der Gestaltung (quasi immer Trigger bei Feinden). Wen dies nicht stört, könnte mit Doom 3 gut bedient sein. Da es inzwischen eine Demo geben soll, kann dies jeder ausprobieren. Doom 3 gibt es in Deutschland in einer ungeschnittenen "Ab 18"-Version (exakt natürlich "Keine Jugendfreigabe"). Es geht in dem Spiel auch wirklich derbe zur Sache, somit ist das Spiel definitiv nichts für Jugendliche. Doom 3 unter LinuxInzwischen hat Id eine Linux-Variante von Doom 3 herausgegeben. Die Demo ist direkt lauffähig, für die normale Spielversion müssen die Datendateien von der Windows-CD kopiert werden. Natürlich braucht man unter Linux einen Kartentreiber mit vernünftiger 3D-Unterstützung. ATI-Karten funktionieren übrigens z.Zt. nicht mit Doom 3 (unter Linux), aber ATI arbeitet an einem neuen Treiber.Leider wird Alsa nicht unterstützt, nur das veraltete OSS (und somit nur Stereosound). Zwar wird bei Alsa eine OSS-Unterstützung angeboten, schöner wäre natürlich aber eine native Unterstützung. Dieses wird in zukünftigen Versionen immerhin nicht ausgeschlossen. Informationen zu Doom 3 unter Linux gibt es hier . ©2020 Holger Thiele Bilder © Id Software und Activision generiert aus "doom3.template" vom 06 10 2004 |