Trainz |
Trainz"Trainz" des australischen Herstellers "Auran" ist ein "Eisenbahn"-Simulator, eine virtuelle Modelleisenbahn. Im Prinzip steht Trainz in direkter Konkurrenz zu Eisenbahn.exe Professional , allerdings ist der Verbreitungsgrad von Trainz deutlich höher als der von EEP, was sicherlich auch mit der Grösse der Herstellerfirma und der Produzenten zusammenhängt.Auch Trainz führt die Spielerin oder den Spieler in die Welt der elektronischen Modelleisenbahn. Was "in Echt" meist am (nicht) vorhandenen Platz oder an dem (hohen) Preis der Modelle (oder an beidem) scheitert, ist am Computer relativ einfach: Im "Handumdrehen" (na ja, und mit viel Fleiss und Vorstellungsgabe natürlich) zaubert man grosse Areale mit viel Landschaft und lässt darauf Züge nach Gutdünken fahren.
Hinweis: Für die internationale Version von "Trainz" ist der sog.
"Service Pack 3" (kurz SP3) erschienen, der eine Menge an Änderungen
bringt.
Inzwischen gibt es Trainz - Ultimate Collection (UTC). Dieses ist ein
eigenständiges, etwas erweitertes Trainz. Es umfasst neben dem bekannten
Trainz (im Prinzip in SP4-Version, dass ist der o.g. SP3 mit ein paar
weiteren Bugfixes), eine Menge zusätzlicher Modelle (darunter auch viele
deutsche Modelle), zusätzliche Strecken und Szenarien sowie das
Zusatzprogramm "Paint Shed", mit dem man bestehende Modelle umtexturieren
kann. "Alte" Trainz-Besitzer haben einen Rabatt bei Online-Bestellung
erhalten. Trotzdem ist der Preis für ein Upgrade (gewaltig neue Features
gibt es im Vergleich zu SP3 nicht) nicht sehr gering. In den Trainz-Foren
gibt es durchaus Leute, die dies als "Abzocke" bezeichnen. Dies muss aber
jeder für sich selbst entscheiden (insbesondere wegen der Rabettaktionen,
die es ja für Altbesitzer gab/gibt).
Inzwischen ist Trainz - Railroad Simulator 2004 (TRS2004) erschienen. Es ist der Nachfolger zu UTC (deren Besitzer erhalten einen Upgrade-Rabatt). Folgende wesentliche Änderungen ergeben sich zum Vorgänger:
$TRAINZ/World/Dispatcher/Downloads
zu finden) können bei TRS2004 an die
gleiche Stelle kopiert werden. Es treten vermutlich Fehler wegen doppelt
vorhandenen Modellen auf, also die Datei
$TRAINZ/Cache/Logs/log0.html
durcharbeiten (sofern vorhanden).
Szenarien aus UTC funktionieren z.Zt. praktisch alle nicht (TRS2004 erwartet die Skripte im Quellcode, nicht vorkompiliert). Mit dem SP1 ist es möglich, den Sourcecode zu verschlüsseln, sodass Leute also wieder Szenarien erstellen (die wollen sich nämlich selten in die Karten schauen lassen). Existierenden UTC-Szenarios hilft das soweit aber nichts, die funktionieren i.d.R. nicht mehr. Ansonsten gelten die folgenden Angaben zu UTC im Prinzip immer noch - obwohl ich aufgrund der recht "flott" erscheinenden (kostenpflichtigen) Programmupgrades diese Seite einmal aufräumen müßte .... Trainz gliedert sich in drei ([SP3]: vier) Teile:
Dazu kommt, dass die Signale auf englische bzw. australische Gegebenheiten getrimmt ist. Dort gibt es offenbar Signale folgender Bauart:
[SP3] Im SP3 wurd auch die Signalsteuerung verbessert. Es sind verschiedene Signale dazugekommen. Trotzdem ist die Signalsteuerung immer noch auf amerikanische und englische Verhältnisse ausgerichtet. Inzwischen sind auch die ersten Signale nach deutscher Bauart von Fans erschienen. Da diese nicht sooo offensichtlich zu finden sind: In der Download-Station nach dem Usernamen "KlausM" suchen. Weichen können in Trainz bis zum SP3 nur mit der Hand gestellt werden. Dies ist gerade im automatischen Zugbetrieb nicht wirklich sinnvoll. In EEP geht dies (Steuerung der Weichen über Kontaktpunkte), aber auch nicht von Anfang an, sondern erst durch einen Patch. [SP3] Im SP3 gibt es die oben ansprochene Möglichkeit der "Trainz Scripts". Damit kann man unter "Szenarios" so eine automatische Weichensteurung realisieren. Dies ist aber komplizierter als in EEP. Zudem kann man bei den "Szenarios" nicht mehr ohne weiteres die Züge austauschen. Es ist aber ein Zusatzprodukt (elektronisches Stellwerk) geplant. Die Kamera ist in Trainz, im Gegensatz zu EEP, nicht frei einstellbar. Folgende Varianten gibt es:
Die Grafik von Trainz erscheint ein wenig besser als bei EEP. Dies liegt
insbesondere an der Möglichkeit, den Boden der Anlage mit Texturen (Gras,
Schotter etc.) zu belegen. Inzwischen ist dies bei EEP allerdings auch
Möglich, womit EEP hier in dieser Hinsicht nachzieht.
Die Qualität der "restlichen" Grafik ist im Prinzip bei beiden
Progammen ähnlich. Allerdings kommt es in Trainz nicht selten zu kleinen
Grafikfehlern: Die "Nachberechnung" des Geländes beim Näherkommen führt
gerne zu "Sprüngen" von Bodenerhebungen, und an "Nahtstellen" schimmern ab
und an weisse Linien. Dieses Schimmern gibt es bei EEP nicht. Dafür kommt
es bei komplexen Geländen aber auch schon mal zu Verzögerungen bei der
Anzeige des Geländes.
Der Strassenverkehr ist in Trainz im Prinzip automatisiert: Wenn Strassen
verlegt sind, zaubert das Programm Autos da hin, die durch die Gegend
fahren. Bei EEP sind Autos "ganz normale" fahrende Objekte (genauso wie
Wasserfahrzeuge, Flugzeute etc), können verlegt, gesteuert (Signale!) und
auch mit mitfahrenden Kameras versehen werden.
Der Editor von Trainz ist wirklich schön gemacht. Die Bedienung ist einfacher als die Bedienung des EEP-Editors: Gerade das Erzeugen von Bodenerhebungen bzw. Senken ist in EEP eine langatmige Geschichte. Dies ist in Trainz recht einfach, und es stehen auch mehr Werkzeuge, u.a. für Anpassungen der Höhen, zur Verfügung. Auch das Verlegen der Gleise ist einfacher.
Nachteilig ist auf jeden Fall, dass Trainz stark auf den englischen
"Kulturraum" zugeschnitten ist: Die Darstellung der Signale (s.o.) ist für
Deutschland eigentlich nicht zu gebrauchen. Zudem gibt es recht wenig
Modelle deutscher Rollmaterialien (ähnliches gilt für den kompletten
deutschsprachigen Raum, also auch Österreich und Schweiz). Zudem ist die
Darstellung der wenigen mitgelieferten deutschen Modelle teilweise nicht
ganz korrekt (ich kann nicht ganz glauben, dass auf der Längsseite einer Lok
der DB der Schriftzug "Deutsche Bundesbahn" angebracht ist)!
Trainz oder EEP: Ein Fazit inzwischen nicht mehr so schwer:
Die Grafik von Trainz ist durchaus
besser, die Bedienung der Editors deutlich einfacher.
Die Kameraführung ist inzwischen gleich flexibel wie in EEP.
Etwas flexibler in EEP sind Signal- und Weichensteuerung. Hier
kontert Trainz seit SP3 mit "Trainz Scripts": Vielseitig, aber mit
entsprechenden Einarbeitungsaufwand.
Dafür funktioniert das Signalsystem bei Trainz normalerweise
vollautomatisch (Blockbetrieb), während man das bei EEP immer "verdrahten"
muss.
Besser ist in EEP die "Unterstützung" für den deutschsprachigen
Eisenbahnbereich (Trainz holt da aber auf), aber inzwischen
gibt es einigen Ärger bei den Konstrukteuren, siehe
hier
. Die zusätzliche
Modellvielfalt erscheint bei EEP auch höher, allerdings sind eine Menge von
Modellen kostenpflichtig, während bei Trainz sehr viele Modelle
kostenlos zu haben sind (es gibt inzwischen aber auch schon einige
Bezahlmodelle). Definitiv hervorzuheben ist aber die Möglichkeit bei EEP,
dass generell Schiene, Strasse, Wasserstrasse und Luft gleichberechtigt sind
und man somit beispielsweise auch eine komplexe, durch Ampeln gesteuerte
Strassenanlage erstellen kann, was in dieser Form bei Trainz nicht
möglich ist (hier ist der Strassenverkehr ja eher automatisches
"Abfallprodukt").
Razorback - The Living RailwayRazorback ist bereits zu Trainz 1.3-Zeiten bekannt für seine gut ausgearbeiteten Szenarien geworden. Diese finden in selbst erstellten, nett gestalteten Arealen statt. Es wird Sprechfunk simuliert, man hört Zugansagen an den Bahnsteigen, und derweilen muss man auf KI-Züge warten, die die gewünschte Route blockieren. Ab und an muss man auch Weichen selbst stellen, man darf natürlich nicht zu schnell fahren, und überfahrene rote Signale bedeuten normalerweise auch ziemlichen Ärger.Die schönen, alten Szenarien aus SP3/UTC-Zeiten funktionieren mit TRS2004 ja nun nicht mehr. Razorback hat sich da etwas neues einfallen lassen: The Living Railway. Kern ist ein (künstlicher) Dispatcher, der den an diesem "Projekt" teilnehmenden Aufträge zukommen läßt, welche diese ausführen und über "Dispatcher Codes" die Abarbeitung zurückmelden müssen. Über diese Codes soll auch das Verhalten der Szenarien gesteuert werden können. Zudem können Punktzahlen über die Codes zurückgemeldet werden. Der Dispatcher ist am 23.12.2003 in Betrieb gegangen, das Ganze läuft also gerade erst an. Die Aufträge sind unterteilt in Szenarien (komplexe Verhaltensweisen mit viel möglicher Interaktion) und Sessions (einfachere Aufträge ohne wesentliche Interaktion). Die Inbetriebnahme dieser "Living Railway" wurde mit viel Spannung erwartet. Da die Szenarien von Razorback in der Vergangenheit immer sehr gut waren, ist zu vermuten, dass das Ganze spannend werden wird. Erfahrungen stehen aber natürlich noch aus. Inzwischen (14.1.04) ist sind die ersten Szenarien "durch", das Ganze ist gut angelaufen. Recht erstaunlich ist, in welcher durchaus schnellen Folge neue Szenarien ausgeteilt werden. Natürlich kann es durchaus mal ein paar Tage bis zu einem neuen dauern, aber es ist schon beeindruckend. Szenarien sind übrigens für "Unterstützer" (etwa 15$ für ein Jahr) sofort verfügbar, alle anderen müssen 30 Tage warten. Das Geld ist aber durchaus gut angelegt. Hinweis zu den Screenshots: Diese sind aus dem Trainz-Editor entnommen. Hierbei sind keine Züge zu sehen, und die weissen Kreise sind Markierungspunkte der verlegten Gleise. Ansonsten sieht die Landschaft genauso aus wie im Simulationsbetrieb. Scenario Creation SystemSzenarien zu erstellen, ist keine so einfache Sache. Es erfordert halt das Erlernen des "TrainzScript"-Systems. Dies ist die Programmiersprache, die zum Erstellen der Szenarien nötig ist. Aber natürlich muss man nicht nur eine Programmiersprache erlernen (die ist zudem an Java bzw. C++ angenähert), sondern auch das entsprechende System (eben Trainz) mitsamt seinen Eigenarten. Dabei ist TrainzScript sehr flexibel. Und wie es mit flexiblen Sachen ist: es ist halt auch nicht so ganz einfach ;-)Um nun auch Nichtprogrammierern (bzw. Programmierern den Einstieg zu erleichtern) die Möglichkeit zu geben, Szenarien zu erstellen, gibt es Szenarioeditoren. Diese bilden eine High-Level-Schicht, verstecken quasi die eigentliche Programmierung, u.a. durch eigene Laufzeitbibliotheken und GUI-basierte Eingabemöglichkeiten. Für UTC gab es schon länger solche Systeme, z.B. stopgap2 , welches aber unter TRS2004 nicht mehr funktioniert. Inzwischen gibt es mit dem Scenario Creation System (SCS) von www.trainzproroutes.com ein kostenfreien Szenarioeditor, mit dem das Erstellen von Szenarien ohne direkte Kenntnisse von TrainzScript möglich ist. Das SCS bietet eine GUI-basiertes Baukastensystem, in welchem das Verhalten der Züge bzw. zugübergreifendes Verhalten "zusammengeklickt" werden kann. Ein wesentlicher Punkt ist dabei der "pathfinder", ein System, welches Züge programmtechnisch von A nach B fahren läßt und sich dabei um die Steuerung der Weichen, Signale und der Freigaben der Blockabschnitte (natürlich im Zusammenspiel mit den in Trainz eingebauten Systemen) kümmert. SCS sieht durchaus sehr vielversprechend aus. Natürlich hat Komfort aber auch seinen Preis: Durch das Baukastensystem und die mitgelieferten Laufzeitbibliotheken geht natürlich etwas Flexibilität verloren. Das ist aber nicht unbedingt schlimm, insbesondere wenn man sich nicht näher mit den Trainzinterna beschäftigen kann oder will. Wer deshalb mit Szenarien experimentieren will, sollte sich SCS einfach mal anschauen und sich im dortigen Forum umschauen. TRS2006Ende September ist die neue Version von Trainz (TRS2006) herausgekommen. Leider hat sich nichts außergewöhnliches getan, es gibt keine wirklich großen Änderungen zu TRS2004 (mit allen verfügbaren Patches). Das Programm scheint ein wenig schneller geworden zu sein, es gibt mehr mitgelieferte Objekte und Regeln für "Sessions". Außerdem kann man sich in das Innere von Zügen begeben, wenn diese entsprechend vorbereitet sind (Passagierkamera). Natürlich gibt es auch weitere Änderungen, die teilweise tief ins Detail gehen (verbesserte Physik, Züge können beispielweise unter verschiedenen Umständen Defekte erhalten). Zudem gibt es Ansätze von Onlinefunktionalität (Chat, und das "Versenden" von Zügen über Portale zu anderen Spielern).Es gibt also eine Menge Detailänderungen sowie ein paar größere Änderungen, aber ob diese Änderungen den Kauf des Spieles rechtfertigen (für Altkunden gibt es, wie gewohnt, einen Rabatt), muß jeder natürlich für sich selbst entscheiden, ggf. nach dem Studium der o.g. Webseite und des Forums. ©2020 Holger Thiele Bilder © Auran generiert aus "trainz.template" vom 13 10 2005 |