Hätte ich ....

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Die Zeit, sie strömt um uns herum.
Wir leben in einem unendlichen Strom, die Zukunft fließt durch uns hindurch und wird zur Vergangenheit.

Die Zukunft, das potentielle Leben, die Möglichkeiten.
Die Gegenwart, dort werden die Möglichkeiten genutzt.
Die Vergangenheit, die Ergebnisse der Gegenwart.

Und so blicke ich zurück.

Fehler, vertane Chancen, sie brennen heiß, ihr Schmerz überdeckt die vielen schönen Seiten.

Hätte ich ....

Die Fehler stehen wie rote Tadel im Buch meines Lebens, und immer wieder fällt mein Blick darauf. Und immer wieder frage ich mich, was gewesen wäre, hätte ich ....

Ja, im Nachhinein frage ich mich immer wieder, was hätte sein können. Es hätte alles besser sein können, doch die Vergangenheit steht fest, sie lacht nur über solche Gedanken.

Und die Fehler schmerzen, und die vertanen Chancen lachen.
"Hach, falsch hast Du gehandelt!"
"Wie dumm warst Du!"
"Lernst Du nicht aus Fehlern, Du Versager?"
"Siehst Du, jetzt ist es zu spät!"
Ja, die Fehler machen sich lustig über mich, sie spotten über mich, amüsieren sich über meine Gedankenspiele.

Hätte ich ....

Die Zeit heilt alle Wunden.
Ach, wäre das so!
Jede Wunde hinterläßt eine Narbe, und manche Wunden sind auch so tief, daß es die komplette Lebenszeit benötigt, um sie verheilen zu lassen.
Manche Wunden heilen aber auch schon, doch man kratzt sie immer und immer wieder auf. Und immer und immer wieder schmerzen sie aufs Neue, immer und immer wieder überlege ich mir, was wäre, hätte ich ....

Die Zeit, sie tickt. Unbarmherzig fließt sie an einem vorbei. Sie verzeit keine Fehler, denn alles wird sofort, für alle Zeit und Ewigkeit, ins Buch des Lebens eingetragen.
Die Zeit, sie tickt. Unbarmherzig leert sich die obere Kugel meiner Sanduhr. Immer leerer wird sie, und immer mehr sammelt sich unten an. Vertane Chancen sind für immer vertan, es gibt keine Frage nach dem, was geschehen wäre, hätte ich ....

Was lange währt, wird endlich gut. Ja, so spricht der Optimist.
Was lange währt, wird noch lange nicht gut. Ja, so spricht der Pessimist.
Der Zeit ist das egal. Sie verstreicht. Die Uhr läuft ab. Ich weiß nicht, wie voll meine Sanduhr noch ist, denn ich kann nur den unteren Teil sehen. Vielleicht ist da noch viel, vielleicht aber auch nicht.

Fehler, vertane Chancen, sie brennen heiß.

Ja, vielleicht wäre alles besser gewesen, hätte ich ....
Ja, schöne Überlegungen sind das. Die Fehler werden ungeschehen gemacht, die vertanen Chancen genutzt.
Doch immer wieder bricht dieses Luftschloß zusammen, immer wieder schmerzt der Blick ins Buch des Lebens, immer wieder lachen die Fehler, immer wieder amüsieren sich die vertanen Chancen.

Ja, der Blick zurück.
Der Gedanke an das, was nicht mehr sein kann.
Die Frage nach dem Unmöglichen, die Frage nach dem, was nie mehr sein wird. Der Blick zurück, während die Zeit an mir vorbeistreicht.

Und so frage ich mich, wie viele Zeit schon bei der hoffnungslosen Suche verloren gegangen ist. Wie viele Chancen sich in dieser Zeit hätten ergreifen lassen.
Doch immer wieder schlage ich diese Seiten auf, immer wieder frage ich mich, was passiert wäre, hätte ich ....

Aber was wäre passiert, hätte ich nicht gefragt, was passiert wäre, hätte ich ....

Die Zeit, sie vergeht. Jetzt, und immer nur jetzt. Jetzt und hier wird die Vergangenheit geschrieben, jetzt und hier bietet die Zukunft unendliche Möglichkeiten, jetzt und hier spielt das Leben.
Man kann aus Fehlern der Vergangenheit lernen, aber man kann sie nicht ungeschehen machen. Mögen sie auch noch so schmerzen.

Die Zeit, unser kostbarsten Gut, das Leben. Viel zu kostbar, um damit zu spielen, um es zu verschwenden, zu vergeuden.

Ach, hätte ich ....

16.4.97 Das Ende des Weges Die literarische Ecke Abschied


©2020 Holger Thiele
generiert aus "haette.template" vom 28 07 2001
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