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Morrowind - The Elder Scrolls III
Morrowind ist, wie am Titel unschwer zu erkennen, der dritte Teil der
"Elder Scrolls"-Reihe. Kenntnisse über die ersten beiden Teile sind beim
Spielen aber nicht erforderlich.
Morrowind ist ein Rollenspiel und spielt auf der Insel "Vvardenfell"
(jepp!). Die Welt von Vvardenfell erinnert ein wenig an das irdische
Mittelalter. Magie spielt hier auch eine wichtige Rolle, und es warten
neben vielen verschiedenen Kreaturen noch etliche Geheimnisse auf den
Spieler, der sich in diese Welt wagt.
Der Spieler oder die Spielerin beginnt die Reise auf einem
Gefangenen-Schiff. Na ja, keine wirklich gute Referenz für zukünftige
Arbeitgeber. Die Freilassung geschah auf obersten Befehl - warum auch
immer! Bereits das erste Geheimnis, welches sich erst später aufklärt.
Es folgt nun ein kleines Tutorial, bei welchem der Spieler ein wenig in die
Bedienung des Spieles eingeführt wird. Zudem ist es jetzt an der Zeit, das
Rasse, Beruf und Ausrichtung des zukünftigen Helden (soviel sei verraten
;-)) festgelegt wird.
Neben einer Menge von Rassen, welche alle bestimmte Vor- und Nachteile hat,
kann man auch noch ein Sternzeichen wählen sowie einen bestimmten Beruf.
Als Ergebnis kommt eine Hedlin oder ein Held hervor, welcher neben einigen
Spezialfähigkeiten verschiedene Dinge kann - oder auch nicht. Diese
Fähigkeiten werden sich im Laufe des Spieles natürlich ändern. Bei jedem
Levelaufstieg können verschiedene Attribute gesteigert werden. Abhängig von
diesen Attributen können auch die verschiedenen Fähigkeiten gesteigert
werden, und zwar entweder durch erfolgreiches Anwenden oder durch Trainer
(gegen Geld, versteht sich). So kann sich die Rolle des Spielers durchaus
auch wandeln: Ist er zu Beginn eher ein Krieger, kann er durchaus noch ein
brauchbarer Zauberer werden ("Battlemage"). Ja, es ist sogar möglich, ein
Vampir zu werden ("Klassisch": man wird gebissen) -
wenngleich das auch eher mit Problemen behaftet ist.
Die Handlung in Morrowind folgt keinem straffen Handlungsstrang (wie z.B.
in
Gothic
oder
Deus Ex
). Es ist zunächst sicher etwas ungewohnt, nach der Charaktergenerierung
inmitten des kleinen Städtchens "Seyda Neen" zu stehen - und niemand
kümmert sich um einen. Es ist dem Spieler nämlich selbst überlassen, im
Spiel voranzukommen. Morrowind hat einen Haupt-Handlungsstrang (sogar einen
recht spannenden), aber man ist nicht gezwungen, ihm zu folgen. Gut, da man
sicher wissen will, was die ganzen Geheimnisse (beginnend mit der
mysteriösen Entlassung aus dem Gefängnis) zu bedeuten haben, wird man
früher oder später in die Haupthandlung eintauchen. Man kann (und wird
bestimmt) zwischendurch auch man was anderes machen: Auf Vvardenfell gibt
es eine Menge Gilden (z.B. die Kämpfergilde, oder die Diebesgilde), in die
man eintreten kann (aber nicht muss). Dort findet man Personen, die einem
etwas verkaufen (Waren, Training), manchmal aber nur, wenn man einen
bestimmten Rang in der Gilde innehat. Tritt man einer Gilde bei, kann man
dort Aufträge ausführen (treibe hier Schulden ein, vertreibe dort Banditen,
befreie Mitglieder aus der Not, räume in Höhlen auf
etc., die Palette ist weit gefächert). Als
Lohn warten neben Geschenken in Form von Geld oder Waren auch der Aufstieg
innerhalb der Gilde.
In Gilden findet man besonders Waren und Dienstleistungen, die für die
Mitglieder besonders von Interesse sind (und für Mitglieder besonders
günstig oder überhaupt erst zugänglich sind). Bei Dieben gibt es natürlich
Dietrische, und man kann sich sein Kopfgeld tilgen lassen, wenn man mal
wieder was (unter Zeugen) ausgefressen hat. Bei den Magiern gibt es Tränke,
Zauberrollen und Sprüche. Ausserdem kann man sich dort individuelle
Zaubersprüche zusammenstellen lassen (kostet aber ein Sümmchen). Zudem kann
man Gegenstände mit gefangenen Seelen (von dem Viehzeug in der Wildniss)
verzaubern lassen. Diese haben dann magische Fähigkeiten.
Auf Vvardenfell gibt es auch drei "Grosse Häuser". Man kann im Laufe des
Spieles einem Haus beitreten. Auch dort gibt es wieder "Aufträge satt".
Steigt man dort auf, kann man dann sogar eine Festung in Auftrag geben -
man ist dann Gebieter über ein eigenes Anwesen!
Die Grafik von Morrowind ist sicher sehenswert (siehe Screenshots). Die
Landschaft ist mit viel Liebe zum Detail gemacht. Ab Grafikkarten vom Typ
Geoforce 3 und 4 (siehe Anforderungen von Morrowind) gibt es faszinierende
Wassereffekte. Neben der Erledigung von Aufträgen macht es derweilen Spass,
einfach nur in der Gegend herumzuschlendern und beispielsweise einem
Sonnenaufgang zuzuschauen.
Mitgeliefert wird zu Morrowind auch ein Editor. Mit diesem können "Mods"
erstellt werden, die in alle Gelange des Spieles eingreifen können. Man
kann klein anfangen und nur vielleicht zwei Palmen an den Strand stellen,
oder sich ein eigenes Haus nach eigenen Wünschen bauen, oder man könnte
auch eine eigene Welt mit eigenen Abenteuern erschaffen! Es gibt bereits
eine Menge solcher "Mods". Da jeder diese erstellen kann, gibts es
natürlich einen gewissen "Wildwuchs". Zudem können nicht-offizielle Mods
(Plugins) auch Fehler verursachen.
Morrowind hat durchaus den einen oder anderen Fehler. Zwei Patches gibt es
bereits, die einige Fehler beheben.
Morrowind ist recht hardwarehungrig. Zudem kann es - je nach Rechner - im
Spiel unregelmässig zu kurzen Leistungseinbrüchen kommen. Insgesamt klagen
in den Foren jedenfalls nicht ganz wenige Leute, dass das Spiel insgesamt
etwas schneller laufen könnte.
In den Städten laufen einige Passanten, Wachen und Abenteurer herum.
Insgesamt ist das Leben allerdings etwas steril. Die Gespräche insbesondere
der nicht ganz so wichtigen Personen könnten etwas abwechslungsreicher
sein. Der Tag- und Nachtwechsel hat leider fast keinen Einfluss auf die
Menschen: Die Händler haben auch nachts auf, keiner scheint nachts zu
schlafen. Das ist etwas unrealistisch. Vielleicht gibt es dazu ja auch mal
einen Patch, die ersten Mods, die das ändern wollen, sind bereits in
Arbeit.
Zudem könnten verschiedene Aktionen grössere Auswirkungen haben: Wenn man
Chef einer Gilde wirkt, hat das leider keine wirklichen Auswirkungen.
Fazit: Morrowind hat einige Fehler (insbesondere die teilweise etwas
sterilen Gestalten, und fehlende Auswirkungen verschiedener Aktionen,
s.o.). Trotzdem ist es ein faszinierendes Spiel, und vielleicht werden
diese Fehler ja noch durch Patches oder Plugins korrigiert.
Versionen
Morrowind gibt es in folgenden Versionen:
- Internationale Originalversion
- CE - Collectors Edition. Identisch mit der Originalversion, aber mit
einigen zusätzlichen Extras (z.B. einer Zinnfigur). War auch in Deutschland
zu bekommen, dürfte inzwischen aber überall vergriffen sein.
- Europäische Version. Diese ist englischsprachig, aber Patches der
Originalversion sind nicht kompatibel. Plugins der beiden
o.g. Versionen funktionieren aber.
- Deutsche Version.
Die komplett eingedeutschte Version ist inzwischen
erschienen. Die Übersetzung (inklusive der Sprachausgabe)
wird allgemein gelobt. Problem: Weder die Speicherstände noch
die Plugins der englischsprachigen Versionen (Original, CE und europäische
Version) sind mit der deutschsprachigen
Version kompatibel! Zwar bietet Ubi Soft einen kostenlosen Umtausch der
EU-Version (die in Deutschland ein deutsches Handbuch besitzt) an, aber man
bezahlt diesen Umtausch damit, auf die enorme Menge an bereits
vorhandenen Plugins nicht zugreifen zu können! Natürlich kann man
mit dem Editor, welcher der deutschen Version beiliegt, Plugins erstellen.
Aber die sind dann auch nicht kompatibel zu den englischen Versionen.
©2020 Holger Thiele
Bilder © Bethesa Softworks Inc.
generiert aus "mw.template" vom 16 09 2002
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